Geschichte der Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW)

Die deutschen Fachhochschulen, heute zum Teil in Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) umbenannt, entwickelten sich in den 1970er-Jahren aus Ingenieurschulen, Akademien und Höheren Fachschulen für Gestaltung, Sozialarbeit oder Wirtschaft. Die Gründung der Fachhochschulen als eigenständiger Hochschultyp wurde mit einer Grundsatzerklärung der Ministerpräsidenten zur Errichtung von Fachhochschulen am 5. Juli 1968 vereinbart. Am 31. Oktober 1968 wurde das „Abkommen zwischen den Ländern der Bundesrepublik zur Vereinheitlichung auf dem Gebiet des Fachhochschulwesens“ beschlossen und damit der Grundstein für die Etablierung der Fachhochschulen gelegt. Daraufhin folgten die Abkommen der einzelnen Bundesländer.

Fachhochschulen / HAW
Studierende der Automatisierungstechnik und Robotik der Hochschule Kempten (Foto: Hochschule Kempten)

"Die Hochschule Kempten ist in den letzten 40 Jahren zu DER Allgäuer Institution für akademische Bildung und Technologietransfer geworden. Und zu einem starken Motor für das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Leben der Region."

Prof. Dr. Robert F. Schmidt, Präsident der Hochschule Kempten

Studentinnen der Universität zu Lübeck (Foto: Universität zu Lübeck)

„Die moderne Life Science Universität zu Lübeck bietet ein fokussiertes Studium zu Themen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen – interprofessionell vernetzt, forschungs- und wertbasiert.”

Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, Präsidentin der Universität zu Lübeck

Studierende an der Weißensee Kunsthochschule Berlin (Foto: Franziska Libuda/Weißensee Kunsthochschule Berlin)

"Kunst und Design sind elementare Bestandteile menschlicher Entwicklung. Für alle, die mit ihren Ideen und Vorstellungen gesellschaftliche Veränderungsprozesse anstoßen wollen, machen wir das passende Angebot."

Leonie Baumann, Rektorin der Weißensee Kunsthochschule Berlin

Gründungen von Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW)

Der Großteil der westdeutschen Fachhochschulen wurde zwischen 1969 und 1971 gegründet. Die ersten Fachhochschulen nahmen bereits zum August 1969 in Flensburg, Lübeck und Kiel ihren Betrieb auf, da Schleswig-Holstein das Abkommen bereits im August 1969 unterzeichnet hatte Ein Jahr später folgte Hamburg (1970). Weitere Fachhochschulen kamen im Jahr 1971 hinzu, nachdem die Bundesländer das Abkommen bestätigten. Seit 1991 wurden auch in den neuen Bundesländern Fachhochschulen gegründet.

In jüngster Zeit haben sich einige Fachhochschulen in Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) bzw. in Technische Hochschulen (TH) umbenannt. Diese Namensänderungen lassen sich vor allem auf die inhaltlichen und strukturellen Neuausrichtungen der Fachhochschulen zurückzuführen. Sie dienen der Schärfung des Profils der Fachhochschulen und sie klarer in der Hochschullandschaft verankern.

Die Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sind zu einem festen Bestandteil der deutschen Hochschullandschaft geworden. Sie zeichnen sich durch eine starke Praxis- und Anwendungsorientierung aus. Das Fächerspektrum konzentriert sich meist auf technisch-ingenieurwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Bereiche.

Heute gibt es in Deutschland rund 200 Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sowie ca. 30 Fachhochschulen für die öffentliche Verwaltung des Bundes und der Länder.

  • Quellenangaben

    Bode, Christian, Becker, Werner, Habbich, Claudius, und Rainer Klofat (1997): Fachhochschulen in Deutschland, München, London, New York.

    Koch, Hans-Albrecht (2008): Die Universität – Geschichte einer europäischen Institution, Darmstadt.

    Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (1995): Die deutschen Fachhochschulen, Bonn.

Forschungslandkarte

Die HRK-Forschungslandkarte ermöglicht die Suche nach Forschungsschwerpunkten an deutschen Hochschulen, die das institutionelle Profil einer Hochschule besonders prägen.

FORSCHUNGSLANDKARTE