Chemie studieren in Deutschland

Chemie ist überwiegend eine experimentelle Naturwissenschaft, die sich mit der Zusammensetzung, Struktur sowie den Eigenschaften und Umwandlungen von Stoffen beschäftigt. Es geht dabei um die Darstellung und Charakterisierung neuer Substanzen sowie die Erforschung und Beschreibung physikalischer Gesetzmäßigkeiten, nach denen die Umwandlungen von Stoffen ablaufen. Als Hauptgebiete der Chemie gelten die drei Studienfelder Anorganische Chemie, Organische Chemie und Physikalische Chemie.

Studienmöglichkeiten, die für das Lehramt im Schulfach Chemie qualifizieren, finden Sie im Studienbereich ,,schulische Fächer" der Fächergruppe Lehramt. Die Studiengänge der Biochemie finden Sie im Studienbereich Biologie, Studiengänge Chemie mit ingenieurwissenschaftlichen Bezug finden Sie im Studienbereich Chemieingenieurwesen und Studiengänge der Nanochemie im Studienbereich Nanowissenschaften.

Die Lebensmittelchemie ist ein Spezialgebiet der Chemie und beschäftigt sich mit den Eigenschaften und der Zusammensetzung von Lebensmitteln und deren Inhaltsstoffen sowie der Veränderung von Lebensmitteln bei der Herstellung, Lagerung oder Verarbeitung. Darüber hinaus ist die Chemie und Analytik von Kosmetika, Bedarfsgegenständen und Futtermitteln Bestandteil des Studiums. Ziel der Lebensmittelchemie ist die Vermeidung unnötiger Risiken durch gesundheitlich bedenkliche Stoffe in Lebensmitteln, Kosmetika und sonstigen Bedarfsgegenständen.

Das Lebensmittelchemie Studium ist nicht zu verwechseln mit der Lebensmitteltechnologie, die sich mit den technischen Verfahren der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln befasst, oder den Ernährungswissenschaften, deren Gegenstand die Ernährung des Menschen ist.

Wenn Sie Chemie oder Lebensmittelchemie studieren möchten, sollten Sie Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen haben sowie über vertiefte Kenntnisse in den Schulfächern Chemie, Mathematik, Physik und je nach Schwerpunktsetzung auch Biologie verfügen. Gute Kenntnisse in Englisch sind unverzichtbar, da Fachliteratur und Lehrbücher oft nur in englisch erhältlich sind.

Chemie studieren: Studium und Praktika

Wenn Sie Chemie studieren, wird Ihnen zunächst grundlegendes Wissen in den drei Hauptgebieten der Chemie vermittelt: Organische Chemie, Anorganische Chemie und Physikalische Chemie. Die mathematisch-naturwissenschaftliche Basisausbildung wird durch Mathematik und Physik ergänzt. Hinzu kommen Spezialgebiete wie Analytische Chemie oder makromolekulare Chemie und je nach Schwerpunktsetzung auch Inhalte aus benachbarten Disziplinen wie z.B. der Biologie, Pharmazie oder Verfahrenstechnik. In Ihrem Chemie Studium erlernen Sie die Beherrschung experimenteller und theoretischer Methoden, weshalb Sie neben den theoretischen Veranstaltungen auch chemische Laborpraktika absolvieren, in denen Sie das Erlernte in praktischen Versuchen anwenden.

Während Sie Lebensmittelchemie studieren, erwerben Sie die Fachkenntnisse und Fähigkeiten, die Sie für Ihre spätere Tätigkeit befähigen, Lebensmittel, Bedarfsgegenstände, Kosmetika, Wasser, Futtermittel und Tabakwaren zu untersuchen und hinsichtlich deren gesundheitlicher Risiken für den Menschen zu beurteilen. Schwerpunkte des Studiums liegen in analytischer Chemie und Strukturaufklärung. Der eigenständige Studiengang Lebensmittelchemie schließt häufig mit einer Staatsprüfung ab und ist durch Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der Bundesländer geregelt. Als Schwerpunkt innerhalb eines Studiengangs der Chemie oder Pharmazie kann Lebensmittelchemie ebenfalls studiert werden.

In Abhängigkeit von Ihrer schulischen bzw. beruflichen Vorbildung sind teilweise mehrwöchige Praktika Voraussetzung für die Zulassung zu einem Chemiestudium. Sie sollten bei Ihrer Suche nach einem passenden Studiengang Chemie auch darauf achten, ob dieser örtlich zulassungsbeschränkt ist. Das bedeutet, dass die Studienplätze anhand eines Numerus Clausus (NC) vergeben werden, da es mehr Studienbewerber als Studienplätze gibt. Neben der Auswahl über einen Numerus Clausus (NC) kann es auch sein, dass Sie ein weiteres Auswahlverfahren absolvieren müssen. Während Ihrem Chemie Studium absolvieren Sie Praxisphasen von unterschiedlicher Dauer.

Chemie studieren: Perspektiven

Nach erfolgreich abgeschlossenem Chemiestudium ergeben sich u.a. Berufschancen in der Chemischen Industrie, dem Patent- und Dokumentationsbereich oder auch im Management, der Qualitätssicherung sowie im Vertrieb und im Marketing. Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sich aber auch in der Forschung an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen, der pharmazeutischen Industrie sowie in der Öffentlichen Verwaltung. Eine selbständige Tätigkeit als Gutachter und Sachverständiger bzw. Lebensmitteltechniker ist ebenso denkbar.

Ein erfolgreiches Lebensmittelchemie Studium führt häufig zu einer Tätigkeit in der amtlichen Lebensmittelüberwachung sowie in Behörden, Ministerien und staatlichen wie privaten Forschungseinrichtungen. Auch in der Ernährungs- und Lebensmittelwirtschaft sowie der Kosmetik-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelindustrie ergeben sich Berufschancen. Eine Tätigkeit als freiberufliche Lebensmittelchemikerin bzw. freiberuflicher Lebensmittelchemiker ist natürlich ebenfalls möglich.

Für leitende Tätigkeiten wird in der Regel ein Masterabschluss,  manchmal auch eine Promotion vorausgesetzt. Die beruflichen Tätigkeitsfelder reichen von der Chemikalien- und Arzneimittelherstellung über die Produktionsplanung und -steuerung bis hin zur Verbraucher- und Umweltberatung.

Alle Studiengänge

Chemiestudium: Studiengänge nach Studienfeld